Divertikulitis
Bei manchen Menschen bilden sich mit zunehmendem Alter Ausstülpungen, die in die Wand des Dickdarms hineinragen. Diese Ausstülpungen werden Divertikel genannt. Sie verursachen oft keine Symptome. Wenn die Ausstülpungen verstopfen, können sie sich entzünden und infizieren. Dies wird als Divertikulitis bezeichnet. Sie verursacht Schmerzen im Unterbauch (Abdomen) und Fieber. Es kann auch zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung kommen. Unbehandelt kann sie zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden. Es kann sich ein Abszess um die Ausstülpung bilden. Der Abszess kann den Darmtrakt blockieren. Die Ausstülpung kann sogar reißen oder platzen. Dadurch kann sich die Infektion im gesamten Bauchraum ausbreiten. In diesem Fall benötigen Sie eine medizinische Notfallbehandlung.

Manchmal ist bei einer Divertikulitis keine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Meistens werden jedoch Antibiotika eingesetzt. Wenn die Behandlung frühzeitig begonnen wird, können orale Antibiotika allein ausreichen, um eine Divertikulitis zu heilen. Diese Methode wird zuerst versucht. Wenn Sie sich jedoch nicht besser fühlen oder sich Ihr Zustand während der Einnahme von Antibiotika verschlechtert, müssen Sie möglicherweise in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Dort erhalten Sie Antibiotika und Flüssigkeit über einen intravenösen Zugang. Möglicherweise muss Ihr Darm auch geschont werden. Das bedeutet, dass Sie eine Zeit lang weder essen noch trinken dürfen. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein.
Versorgung zu Hause
Diese Hinweise helfen Ihnen, sich zu Hause selbst zu versorgen:
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Während der akuten Erkrankung sollten Sie sich ausruhen und die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich der Ernährung befolgen. Manchmal müssen Sie eine Flüssigkeitskur machen, um Ihren Darm zu beruhigen. Sobald sich Ihre Symptome bessern, wird Ihnen möglicherweise empfohlen, sich eine Zeit lang ballaststoffarm zu ernähren. Sie können Lebensmittel wie die folgenden zu sich nehmen:
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Nehmen Sie Antibiotika genau nach Anweisung ein. Lassen Sie keine Dosis aus und setzen Sie das Medikament nicht ab, auch wenn Sie sich besser fühlen.
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Messen Sie Ihre Temperatur. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihre Temperatur steigt.
Vorbeugung zukünftiger Episoden
Nach einer Divertikulitis-Episode besteht das Risiko eines erneuten Auftretens. Sie können dieses Risiko jedoch möglicherweise senken, indem Sie sich ballaststoffreich ernähren (20 g bis 35 g Ballaststoffe pro Tag). Dadurch werden die bereits vorhandenen Divertikel im Dickdarm gereinigt. Auch kann dadurch die Bildung neuer Divertikel verhindert werden. Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln gehören:
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Frisches Obst und essbare Schalen
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Rohkost oder leicht gegartes Gemüse
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Vollkorn-Getreide und -Brot
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Getrocknete Bohnen und Erbsen
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Kleie
Hier sind weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um zukünftige Episoden zu verhindern:
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Nehmen Sie Ihre Medikamente, wie z. B. Antibiotika, wie von Ihrem Arzt verordnet ein.
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Trinken Sie täglich 6 bis 8 Gläser Wasser, sofern nichts anderes empfohlen wird.
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Verwenden Sie ein Heizkissen oder eine Wärmflasche, um bei Bauchkrämpfen oder -schmerzen zu helfen.
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Beginnen Sie mit einem Trainingsprogramm. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie damit beginnen können. Sie können bereits von einfachen Aktivitäten wie Spazierengehen oder Gartenarbeit profitieren.
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Behandeln Sie Durchfall mit einer Schonkost. Beginnen Sie mit Flüssigkeiten. Fügen Sie dann nach und nach Ballaststoffe hinzu.
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Achten Sie auf Veränderungen Ihres Stuhlgangs (Verstopfung bis Durchfall). Verhindern Sie Verstopfung, indem Sie sich ballaststoffreich und mit viel Flüssigkeit ernähren und bei Bedarf ein Stuhlerweichungsmittel einnehmen.
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Ruhen Sie sich genügend aus und schlafen Sie viel.
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Nehmen Sie keine nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) ein, es sei denn, Ihr Arzt rät Ihnen dazu. Diese können das Risiko einer Divertikulitis erhöhen.
Nachsorge
Suchen Sie Ihren Arzt wie empfohlen auf oder früher, wenn es Ihnen in den nächsten 2 Tagen nicht besser geht. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise eine Darmspiegelung empfehlen, um den Darm nach der Heilung zu untersuchen.
Kontaktaufnahme mit einem Arzt
Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, wenn eines der folgenden Symptome auftritt:
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Fieber von 38 °C (100,4 °F) oder höher oder wie von Ihrem Arzt empfohlen
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Wiederholtes Erbrechen oder Anschwellen des Bauches
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Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit
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Bauchschmerzen, die schlimmer werden, stark sind oder sich auf den Rücken ausbreiten
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Schmerzen, die in den rechten Unterbauch ausstrahlen
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Rektale Blutungen. Das bedeutet, dass der Stuhl rot, schwarz oder kastanienbraun ist.
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Unerwartete vaginale Blutungen oder Eiterausfluss